Aus Eifersucht: Mario H. (35) überschüttete seine Freundin mit Desinfektionsmittel und zündete sie an
Die Kosmetikerin (43) musste nach der Feuer-Attacke sieben Mal operiert werden.

Sie spürte kurz die Flüssigkeit auf ihrer Haut, dann stand sie in Flammen: Aus Eifersucht soll Mario H. (35) seine damalige Partnerin angezündet haben. Der Prozess zehn Monate später. H. kaute Kaugummi, als der Staatsanwalt die Anklage verlas. Mario H. soll Evelin M. (43) mit Desinfektionsmittel übergossen und angezündet haben – „es kam ihm darauf an, sie in Brand zu setzen“.
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Am Abend des 10. März in der Wohnung der Kosmetikerin in Wedding. Das Paar, das sich zwei Monate zuvor in einer Klinik gefunden hatte, saß auf der Couch. Evelin M.: „Ich hatte geduscht, war im Bademantel, der Fernseher lief.“ Mario H. sei aufgestanden und ins Badezimmer gegangen – „dann kam er mit einer Flasche und hat mich übergossen“.
Wie aus dem Nichts. Es sei nicht in einem Streit passiert. Die Frau erinnert sich noch an ihr Entsetzen, sie schrie noch: „Was machst du?“ Dann waren da die Flammen. Sie sei später im Bett aufgewacht – „alles war nass“. Er hatte die brennende Frau wohl in die Badewanne gelegt.
Die Kosmetikerin hatte Verbrennungen zweiten und dritten Grades
Unvorstellbare Schmerzen. Doch Mario H. soll zunächst ärztliche Hilfe verhindert haben. Die Anklage: „Er verschloss die Tür der Wohnung.“ Erst am 12. März habe er dafür gesorgt, dass sie ins Unfallkrankenhaus kam.
Der Anwalt der Kosmetikerin, die nun Nebenklägerin ist: „Verbrennungen zweiten und dritten Grades, betroffen waren 18 Prozent der Körperoberfläche.“ Mehrere Tage Intensivstation. Sieben Operationen unter Vollnarkose folgten.
Der Nebenklage-Anwalt: „Sie hat schwere und dauerhaft entstellende Narben erlitten.“ Sie sei nicht mehr der lebensfrohe Mensch, der sie vor der Tat gewesen sei. Sie müsse ihre Haut vor Sonnenstrahlen schützen. Ein Schmerzensgeld von mindestens 80.000 Euro verlangt der Anwalt für die Frau.

Schweigend saß der Mann mit kahlem Kopf und Kinnbart nun im Saal. Auf schwere Körperverletzung und Freiheitsberaubung lautet die Anklage. Der Staatsanwalt: „Die Tat war geprägt von Eifersucht und einem irrationalem Besitzdenken des Angeklagten im Hinblick auf die Partnerschaft.“
„Wenn er Drogen und Alkohol konsumiert hatte, dann hatte er seine Eifersucht nicht unter Kontrolle.“
Anfang 2022 verließen sie gemeinsam eine Klinik – „er blieb dann da“, so die Kosmetikerin. Sie hätten erst eine gute Beziehung geführt. Doch nach etwa einen Monat habe er zugeschlagen. Die Frau: „Wenn er Drogen und Alkohol konsumiert hatte, dann hatte er seine Eifersucht nicht unter Kontrolle.“
Er warf ihr vor, ihn zu betrügen. Er habe geschlagen, wenn sie verneinte. Und sie habe zu Boden geblickt, wenn sie auf der Straße unterwegs waren – „um nicht zufällig von einem Mann angesehen zu werden“.
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Aus dem Knast bekam sie Post von dem Mann, der sie grausam angezündet hatte: „Du bist die Liebe meines Lebens, ich ändere mich. Ich schwöre, das war nicht ich, ich will dich heiraten … du bist mein Leben, Engelchen …“ Sie will keinen Kontakt mehr zu ihm. Fortsetzung: 6. Februar.