Auf dem Schulhof: Kuchenschlacht gegen den Krieg in der Ukraine
An der Elizabeth-Shaw-Grundschule in Pankow sammeln Kinder und Eltern Geld für geflüchtete Menschen aus der Ukraine.

Am Morgen vor der ersten Stunde kommen die Schüler der Elizabeth-Shaw-Grundschule in Pankow heute mit mehr Gepäck als üblich zur Schule. Viele von ihnen tragen Kuchenformen in die Klassenräume. Nach langer Pandemiepause soll endlich wieder ein Kuchenbasar stattfinden. Ein Stück Schoko- oder Streuselkuchen kostet einen Euro. Wenn jeder der über 500 Schüler auch nur ein Stück kauft, kommt schon ordentlich was zusammen. Und das soll es auch, denn die Einnahmen werden geflüchteten Menschen aus der Ukraine gespendet.

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Die Idee zu der Aktion hatten die Elternvertreter und der Förderverein der Schule. „Wir wollten ein Zeichen setzten“, sagt Katharina Boritzki-Greiner, die Vorsitzende der Elternvertreter, die die spontane Aktion ins Leben rief. „Und positionieren.“ Von anderen Schulen habe sie im Netz schon Bilder gesehen und brauchte nicht lange, um auch die Pankower Schulgemeinschaft zu mobilisieren. Doch bevor es leckeren, selbst gebackenen Kuchen gegen den Krieg gibt, strömen in der ersten großen Pause die Kinder auf den Sportplatz und formen ein großes Peace-Zeichen.

So klingt der Frieden: 500 Kinder lachen und quatschen
Es gibt kein anderes Geräusch als das Schnattern und Lachen von 500 Kindern, die sich aufstellen sollen, das so sehr Sound des Friedens ist. In Pankow setzen sie dem entsetzten Schweigen angesichts von Krieg etwas entgegen. „Die Kinder verarbeiten, was sie sehen und hören, indem sie etwas tun“, sagt die Elternsprecherin. Man wolle nicht in negativen Gedanken und Gefühlen verharren, sondern zeigen, dass man im Alltag auch positive Aspekte betonen könne.
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Später, wenn die Geflüchteten in Pankow angekommen sind, soll von dem Kuchengeld Schulmaterial, Turnzeug oder was eben benötigt wird gekauft werden. „Uns war es wichtig, den Kindern mitzugeben, dass sie hier vor Ort etwas mit ihrem Tun bewirken können“, sagt Katharina Boritzki-Greiner. Der Förderverein der Schule wird die Summe, die zusammenkommt noch aufstocken.
Geflüchtete Kinder aus der Ukraine an Berliner Schulen willkommen
An den Fenstern der Schulgebäude kleben längst weiße Friedenstauben. Im Musikunterricht wurde das Lied von der kleinen weißen Taube, das Generationen von Kindern schon sangen und das zum Glück etwas in Vergessenheit geraten war, wieder eingeübt. Das Thema Krieg beschäftigt die Kinder auch weiterhin. Wenn aber in absehbarer Zeit auch an ihre Schule Kinder aus der Ukraine kommen sollten, werden sie hier mit offenen Armen empfangen.