Auch wegen Tesla: Wasserverband will Wasser für Bürger rationieren. DARUM sagt Google sein neues Rechenzentrum ab
Der WSE versorgt 170.000 Menschen mit Wasser. Bis 2025 soll jetzt für jedes Grundstück eine Maximalmenge Wasser pro Jahr festgelegt werden.

Unfassbare Zustände in Ostbrandenburg. Wie der RBB berichtet, wird in der Region das Wasser so knapp, dass es jetzt rationiert werden muss. Schuld ist auch die neue Tesla-Fabrik.
Der Wasserverband Strausberg Erkner (WSE) greift zu einer drastischen Maßnahme: In Zukunft wird das Wasser für seine Kunden rationiert. Das hat laut RBB die Verbandsversammlung, bestehend aus den Bürgermeistern und Amtsdirektoren der 16 Mitgliedsgemeinden, entschieden.
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Der WSE versorgt an die 170.000 Menschen mit Wasser. Bis 2025 soll jetzt für jedes Grundstück eine Maximalmenge Wasser pro Jahr festgelegt werden. Ausschlaggebend ist die Zahl der Bewohner, heißt es. Auch für Unternehmen im Verbandsgebiet wird es Kontingente geben.
Problematisch, wenn Anwohner im Sommer ihre Pools befüllen
„Wir wollen nicht den Menschen das Wasser wegnehmen, sondern die Verursacher übermäßigen Wasserverbrauchs reglementieren“, zitiert der RBB Henryk Pilz, Bürgermeister von Erkner. So sei es etwa problematisch, wenn Anwohner im Sommer ihre Pools immer wieder mit neuem Wasser befüllen, anstatt das alte zu reinigen.
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WSE-Chef Andre Bähler begründete die Rationierung mit immer knapper werdenden Wasserresourcen, vor allem während der vergangenen Sommer. „Im Juni diesen Jahres wurden unsere Behälter abends nicht mehr voll. Da hat uns nur eine andere Witterung gerettet“, sagte Bähler dem Sender.
Bisher liefere der Wasserverband pro Jahr rund 11 Millionen Kubikmeter Wasser aus. Die Tendenz steige, weil immer mehr Menschen und Unternehmen in die Region ziehen würden.
Mit der Rationierung von Wasser Land unter Druck setzen
Was die Sache verschlimmert: Tesla wird in seinem Grünheider Werk zusätzlich bis zu 1,4 Millionen Kubikmeter jährlich beziehen. Aber Gerd Windisch, Vizevorsteher des WSE, betonte, dass die Wasserknappheit nicht durch Tesla entstanden sei. „Wir haben schon 2018 unsere Förderkontingente überschreiten müssen.“ Außerdem sei Tesla, als erstes Unternehmen im Verbandsgebiet, sowieso schon reglementiert.
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Ungeklärt ist noch die Frage der Sanktionierung. Möglich, dass der Verband die Rationierung auch deswegen beschließt, um das Land unter Druck zu setzen, so der RBB. Der WSE fordere schon lange höhere Fördergenehmigungen, eine im vergangenen Jahr erteilte Genehmigung könne demnächst vor Gericht gekippt werden.
Am Donnerstagabend platzte dann die Meldung herein, dass der US-Internetkonzern Google wegen der anhaltenden Wasserknappheit in Ostbrandenburg auf den Bau seines Rechenzentrums in Neuenhagen verzichtet.