Attila Hildmann
Attila Hildmann Foto: Jörg Carstensen/dpa

Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann hat auf einer Demonstration im Lustgarten am Sonnabend seine Drohung gegen den Grünen-Politiker Volker Beck wiederholt. „Wenn ich Reichskanzler wäre, dann würde ich die Todesstrafe für Volker Beck wieder einführen, indem man ihm die Eier zertritt auf einem öffentlichen Platz“, sagte Hildmann in einer Rede über Mikrofon und erntete von seinen Zuhörern Applaus.

Bereits vor einigen Tagen hatte Hildmann diese Drohung fast wortgleich über den Messenger-Dienst Telegram gepostet, auf dem er mehr als 66.000 Abonnenten hat. Beck erstattete Anzeige gegen ihn.

Dass Hildmann nach der erneuten Drohung ungestört weitersprechen konnte und die Versammlung nicht von der Polizei aufgelöst wurde, kritisierten Prominente und Politiker online scharf. „Wann wird es endlich Ermittlungen gegen Attila Hildmann geben?“, fragte Autorin Carolin Emcke auf Twitter. „Da schweigt ihr?“, fragte Grünen-Politikerin Renate Künast die Berliner Polizei. „Es ist nicht akzeptabel, dass solche öffentlichen Todesdrohungen getätigt werden können“, twitterte Sigmount Königsberg, Antisemitismusbeauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.

Auch Beck fordert Aufklärung. „Warum gab es keine Reaktion, Polizei Berlin? Darf man auf den Straßen Berlins ungestraft zum Lynchen und Zu-Tode-Foltern aufrufen?“, schrieb er in den sozialen Medien und erklärte: Auch auf seine vor einigen Tagen eingereichte Strafanzeige hätten die Behörden noch nicht reagiert.

Die Antwort der Berliner Polizei fiel auch am Sonntag denkbar dünn aus: Man könne sich noch nicht eingehend äußern, erklärte ein Sprecher gegenüber der Berliner Zeitung auf Nachfrage. Man sei auf Antwort aus der zuständigen Dienststelle angewiesen. Die aber sei erst am Montag wieder zu erreichen.