Er tötete für 10 Euro

Anklage gegen den Taxifahrer-Killer von Grunewald

Der Mann, der im April einen Berliner Taxifahrer erstochen haben soll, hat kurz vorher auch seine Freundin in Brüssel umgebracht.

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Nach den ersten Tatort-Untersuchungen transportierte die Polizei das Taxi des Mordopfers ab.
Nach den ersten Tatort-Untersuchungen transportierte die Polizei das Taxi des Mordopfers ab.GL

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Mordanklage gegen den Mann (24) aus Belgien erhoben, der am 6. April den Taxifahrer Mustafa A. (49) in der Wilmersdorfer Brahmsstraße erstochen hatte – bei dem mutmaßlichen Raubmord hat er dann nur zehn Euro erbeutet. 

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Am Tattag soll der Mann am Bahnhof Südkreuz morgens in das Taxi des späteren Opfers gestiegen sein und habe sich in die Brahmsstraße fahren lassen.

Dort beim „Schlosshotel by Patrick Hellmann“ angekommen, soll er den Taxifahrer wie geplant mit Stichen in den Hals getötet haben. Das Motiv: Habgier.

Angeklagter soll seiner Freundin vor dem Berliner Mord die Kehle durchgeschnitten haben

Der tatverdächtige gebürtige Tunesier war schon zwei Tage später in Schleswig-Holstein gefasst worden, aber nicht wegen der Berliner Tat: Die belgische Polizei hatte ihn mit internationalem Haftbefehl gesucht, weil er am 4. April vor seiner Fahrt nach Berlin im Brüsseler Stadtteil Etterbeek seiner Freundin Eleonora (53) die Kehle durchgeschnitten haben soll.

Laut belgischen Zeitungsberichten war der nur Hassan genannte Mann Anfang des Jahres ins Gefängnis gekommen und im März, nicht lange vor der Tat in Brüssel, wieder entlassen worden.

Er soll die Frau vor seiner Haft mehrfach missbraucht haben. Es habe regelmäßig heftige Streitigkeiten des Paars und entsprechend Polizeieinsätze gegeben. Nach der Haft habe ihn nicht mehr in die Wohnung lassen wolle, berichtete ihre Mitbewohnerin.

Nach seiner Festnahme wurde er aus der Haftanstalt in Flensburg nach Berlin überstellt.