Zollbeamte, hier in Frankfurt, kontrollierten am Samstag bei einer bundesweiten Kontrolle Taxis nach Schwarzarbeit.
Zollbeamte, hier in Frankfurt, kontrollierten am Samstag bei einer bundesweiten Kontrolle Taxis nach Schwarzarbeit. dpa/Hannes P. Albert

Die Taxibranche ist immer mehr unter Druck, das macht sich auch bei den Arbeitsbedingungen und Formalitäten der Fahrer bemerkbar. Bei mehr als jedem zweiten Fahrer wurden bei einer Großkontrolle am Samstag Verstöße oder Unregelmäßigkeiten festgestellt, wie das Hauptzollamt Potsdam mitteilte.

Bei der bundesweiten Großkontrolle des Zolls wurden 65 Taxifahrer in Berlin und Brandenburg gestoppt. Sechs von ihnen waren nicht einmal bei der Sozialversicherung angemeldet! „In 29 weiteren Fällen ergaben sich Unregelmäßigkeiten, die weitere Prüfungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit nach sich ziehen“, teilt das Hauptzollamt Potsdam mit.

Die Beamten hatten am Samstag mit dem Schwerpunkt Schwarzarbeit Taxis und Fahrdienste am Flughafen BER und in mehreren brandenburgischen Städten überprüft. 64 Wagen waren dafür am Airport sowie in Rathenow, Falkensee, Nauen, Oranienburg, Sommerfeld, Hohenbruch, Neuruppin, Rheinsberg, Kyritz und Wittstock verdachtsunabhängig überprüft worden.

Zoll sucht nach Schwarzarbeitern und anderen Betrugsfällen

Das Ganze war Teil einer bundesweiten Aktion. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Zollverwaltung führt das ganze Jahr über regelmäßig sowohl bundesweite als auch regionale Schwerpunkt-Prüfungen durch. Die Taxibranche ist seit dem Auftreten von Online-Taxiplattformen weiter unter Druck gekommen.

Die Beamten wollten besonders herausfinden, ob die Unternehmen ihren Mitarbeitern den seit dem 1. Juli geltenden Mindestlohn von 10,45 Euro zahlen. Manche Dienste zahlen ihren Fahrern nicht einmal den Mindestlohn. Mitunter sind Fahrer auch nicht für die Sozialversicherung angemeldet.

Auch gibt es Fälle, in denen Ausländer für die Dienste fahren, die keine Arbeitserlaubnis haben. Manche Taxiunternehmen stehen zudem im Verdacht, die Pausenzeiten falsch zu berechnen und dadurch Lohn zu sparen, der den Fahrern eigentlich zusteht.