Anfangsverdacht: Gefährdung von Kindeswohl in Neuruppiner Kita
Was geschah in der Kita Eichhörnchen in Neuruppin?

Wenn Eltern ihre Kinder morgens in der Kita abgeben, müssen sie darauf vertrauen, dass es ihren Kleinen dort gut geht. In Neuruppin steht nun ein schrecklicher Verdacht im Raum: Kinder sollen genötigt, verletzt und nicht ausreichend beaufsichtig worden sein.
Erzieher selber schlugen Alarm
Erzieher aus der Kita hatten sich an die Stadt gewandt, um die Vorwürfe öffentlich zu machen. DIe Leitung der Eichhörnchen-Kita wurde bereits entlassen. „Wir haben am 3. August die Verdachtskündigung gegen sie ausgesprochen und am 5. August die fristlose, außerordentliche Kündigung“, beschreibt Neuruppins Bürgermeister Nico Ruhle das Vorgehen der Stadt. „Es wurde Strafantrag gestellt. Die Vorwürfe einzuordnen, wird jetzt Sache der Staatsanwaltschaft sein.“
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Nach Bekanntwerden von Vorwürfen zur Gefährdung von Kindeswohl in einer Kindertagesstätte in Neuruppin hat sich nun die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Es gebe einen Anfangsverdacht gegen die Beschuldigten, aber noch keinen hinreichenden Tatverdacht, sagte Oberstaatsanwalt Torsten Sauermann der dpa am Freitag. „Wir müssen nun gucken, was die Ermittlungen ergeben“. Diese würden bei der Polizei liegen. Möglicherweise gebe es eine Körperverletzung zum Nachteil von Kindern, so Sauermann weiter. „Es geht um Einzelne, nicht um die Einrichtung in Gänze“, betonte Ruhle. Er rief dazu auf, die Mitarbeitenden nicht unter Generalverdacht zu stellen.
Körperverletzung, Nötigung, Verletzung der Fürsorgepflicht
Die Stadtverwaltung hatte Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt. Am Donnerstagabend teilte Bürgermeister Nico Ruhle (SPD) mit, dass der Kita-Führung gekündigt worden sei, weil es schwerwiegende Vorwürfe gegen die Leiterin und ihre Stellvertreterin gebe. „Es geht um Körperverletzung, Nötigung und Verletzung der Fürsorgepflicht.“ Er betonte, dass keine Vorwürfe sexuellen Missbrauchs im Raum stünden. Kinder sollen am Stuhl fixiert worden sein, damit ihnen besser Nahrung verabreicht werden konnte.
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Die „Märkische Allgemeine Zeitung“ hatte zuvor von Kindern berichtet, die mit blauen Flecken und Hautabschürfungen nach Hause gekommen seien. Bürgermeister Ruhle zufolge haben sich mehrere Erzieherinnen und Erzieher der Einrichtung Ende Juli mit einem Schreiben an die Stadtverwaltung gewandt. Kurz darauf habe es ein Personalgespräch mit der Leitung und ihrer Stellvertretung gegeben. Anfang August sei beiden die Kündigung ausgesprochen worden.