Jetzt ergab es auch die Haarprobe

Amtliches Endergebnis: Löwin in Berlin war zu 100 Prozent ein Wildschwein!

Die Labor-Analyse ist eindeutig. Fachleute zweifelten bereits zuvor an der Raubkatzen-Version. Sogar ein Experte aus Südafrika wurde zurate gezogen.

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Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert erklärt anhand von Fotos, weshalb es sich bei dem gesuchten Raubtier um keine Löwin handelt. 
Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert erklärt anhand von Fotos, weshalb es sich bei dem gesuchten Raubtier um keine Löwin handelt. Paul Zinken/dpa

Wildtierexperten hatten schon früh gezweifelt. Jetzt gibt es das amtliche Endergebnis der Labor-Untersuchungen: Die Löwin, die auf einem Video zu sehen war und die in Kleinmachnow und in Berlin angeblich ihr Unwesen trieb, war ein Wildschwein! Nach der gefundenen Kotprobe ergab nun auch die DNA-Analyse der vor Ort sichergestellten Fellhaare im Labor, dass sie zu 100 Prozent von einem Wildschwein stammen.

Das teilte am Mittwochnachmittag die Stadtverwaltung Kleinmachnow auf ihrer Internetseite mit. In der Erklärung heißt es: „Bereits gestern stand fest, dass die über den Kot extrahierten DNA-Fragmente zu 100 Prozent von einem Wildschwein stammen. Heute liegt auch das Ergebnis der Haaranalyse vor, und der DNA-Abgleich bestätigt die bereits vorliegende mikroskopische Untersuchung, wie uns die amtliche Tierärztin des Veterinäramts Potsdam-Mittelmark heute mitteilte. Somit ist auch das Haar eindeutig einem Wildschwein zuzuordnen.“

Schon bei der Spurensuche am Sichtungsort stellten die Experten fest: Die Fährten stammen von keiner Löwin. Ein Wildschwein war es!
Schon bei der Spurensuche am Sichtungsort stellten die Experten fest: Die Fährten stammen von keiner Löwin. Ein Wildschwein war es!Stadtverwaltung Kleinmachnow

Löwin war ein Wildschwein: Sogar ein Experte aus Afrika half bei der Aufklärung mit

Kurz nachdem der Videoschnipsel mit der angeblichen Löwin im Netz viral ging, hatten Fachleute, wie der Berliner Wildtierexperte Derk Ehlert, daran gezweifelt, dass es sich bei dem gefilmten Tier um eine Raubkatze handelt. Zu dieser Ansicht kamen auch Fachleute, die bereits am vergangenen Freitag am Ort der Sichtung die Spurensuche aufnahmen. Darunter sei sogar ein Experte aus Südafrika gewesen, wie die Stadtverwaltung Kleinmachnow mitteilte.

Weiter heißt es: Georg Messerer, professioneller und zertifizierter Experte für Spurensicherung, hat durch zwei unabhängige Fachleute (einer davon aus Südafrika) Körperform und Haltung des auf dem Video abgebildeten Tieres analysieren lassen. Beide kamen zu dem Schluss, dass es sich keinesfalls um einen Löwen handele.“

An diesem Tag wurde auch aufgrund der Zweifel offiziell die Löwen-Jagd seitens der Behörden eingestellt. Insgesamt 300 Polizisten hatten zuvor mit Jägern und Wildtierexperten mehr als 30 Stunden lang ein waldreiches Gebiet an der Grenze zwischen Brandenburg und Berlin nach dem Tier durchsucht. Auch Hubschrauber und Drohnen waren im Einsatz.