Missbrauch des Notrufs?

Amokalarm an Kreuzberger Schule - Polizei ermittelt wegen Fehlalarm

An der Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg gab es Amok-Alarm. Die Polizei bestätigt einen größeren Einsatz. Doch vieles deutet auf einen Missbrauch des Notrufs hin.

Teilen
Die Polizei steht nach mehreren Notrufen vor der Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg.
Die Polizei steht nach mehreren Notrufen vor der Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg.Christophe Gateau/dpa

An der Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg gab es einen Amok-Alarm. Die Polizei bestätigte der „Berliner Zeitung“ einen größeren Polizeieinsatz. Schüler und Lehrer haben die Schule verlassen. Vieles deutet auf einen Missbrauch des Notrufs hin.

Die Carl-von-Ossietzky-Schule liegt an der Blücherstraße in Kreuzberg. Von hier aus soll es mehrere Notrufe gegeben haben.

„Wir sind gegen 9.36 Uhr über die Nora-App alarmiert worden“, sagte eine Polizeisprecherin laut „B.Z“.

Lesen Sie auch:  Polizei-Ticker Berlin: ++ Kreuzberg: Zwei Verletzte nach Messerattacke >>

Angeblich sei vor der Schule ein Mann mit einem „waffenähnlichen Gegenstand“ gesehen worden. Die Schüler wurden daraufhin angewiesen, in den Räumen der Schule zu bleiben. Kurz darauf kam ein zweiter Notruf, dass sich der Mann im Schulgebäude befinde. Die Person soll dabei beobachtet worden sein, wie sie Taschen in der Schule verstaute, berichtet die „Berliner Zeitung“. 

Doch vieles deutet vier Stunden später auf einen Missbrauch des Notrufs hin. „Es wurde ein Strafermittlungsverfahren wegen des Missbrauchs von Notrufen eingeleitet“, erklärte die Polizeisprecherin am frühen Mittwochnachmittag. Die Ermittlungen laufen gegen unbekannt. Von wo genau die Notrufe abgesetzt wurden, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen.

Schüler und Lehrer verlassen nach Amokalarm die Carl-von-Ossietzky-Schule

Nach dem Alarm haben Schüler und Lehrer laut einem dpa-Reporter vor Ort gegen 13 Uhr das Schulgebäude verlassen. Sie nahmen auf Bänken auf dem Schulhof Platz und standen in kleinen Grüppchen zusammen.

Lesen Sie auch: Berliner Schüler ohne Ausbildungsplatz müssen bald länger zur Schule! >>

Ausgelassene Stimmung und Applaus nach Amokalarm

Die Stimmung wirkte ausgelassen. Zwischendurch habe es sogar Applaus gegeben, berichtet der Reporter. Einige Kinder hätten Telefonate mit ihren Eltern geführt. Psychologisches Betreuungspersonal sei bereitgestellt worden.

Die Carl-von-Ossietzky-Schule ist laut ihrer Webseite eine deutsch-türkische Gemeinschaftsschule und eine „Staatliche Europaschule Berlin“ mit etwa 1200 Schülern und 125 Lehrern. Das Schulgelände ist etwa sieben Hektar groß, die Schule hat 140 Räume.