Ein Polizist mit dem Schwarzfahrer: Der Waschbär wurde auf frischer Tat ertappt.
Ein Polizist mit dem Schwarzfahrer: Der Waschbär wurde auf frischer Tat ertappt. Polizei Berlin

Was ist flauschig, hat ’ne Maske auf und kein Geld für das 49-Euro-Ticket? Über einen ungewöhnlichen Schwarzfahrer berichtet die Berliner Polizei auf ihrem Twitter-Account. Auf frischer Schwarzfahrer-Tat ertappt wurde nämlich – ein kleines, niedliches Fellknäuel. Kein Schwarzbär, wie man es ja bei einem Schwarzfahrer erwarten könnte, sondern ein neugieriger Waschbär.

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Tatort: ein BVG-Bus der Linie 184. Ein ungewöhnlicher Fahrgast hat sich am Dienstagabend an Bord geschlichen, vielleicht angelockt von der gelben Farbe: Ein junger Waschbär machte es sich im hinteren Teil des Fahrzeuges gemütlich. Ein aufmerksamer Busfahrer entdeckte den blinden Passagier aber gegen 19 Uhr an der Haltestelle Tempelhofer Damm, wie eine Polizeisprecherin tierisch informiert berichtet.

Die Polizei übergab den kleinen Schwarzfahrer einem Naturschutz-Ranger

Weil es sich bei dem Stopp um eine Endhaltestelle handelt, hatte der Fahrer an der Wendeschleife eine Pause eingelegt und die Bustüren zum Lüften geöffnet. Dabei muss sich das Jungtier der Polizei zufolge in den Bus geschlichen haben.

Der Busfahrer rief die Polizei. Als der kleine Delinquent der alarmierten Beamten vom Revier 44 ansichtig wurde, regierte er umsichtig. Er hob angesichts der bewaffneten Staatsmacht beide Vorderpfoten, um seine Ungefährlichkeit zu demonstrieren.

Die Beamten nahmen den Schwarzfahrer in ihre Obhut und benachrichtigten anschließend einen Naturschutz-Ranger. Der Ranger kümmerte sich um den Waschbären und setzte ihn in der Nähe aus. Natürlich ohne Strafe.

Strafrechtliche Konsequenzen muss der kleine Waschbär nicht befürchten. Er wurde wieder freigelassen.
Strafrechtliche Konsequenzen muss der kleine Waschbär nicht befürchten. Er wurde wieder freigelassen. Polizei Berlin

In Berlin leben Waschbären, die eigentlich aus Nordamerika stammen, inzwischen fast überall: in Schrebergärten, auf Dachböden, aber auch in der Dämmung von Hauswänden und Dächern.

Rund 1000 Waschbären sollen in Berlin leben

Besonders gerne tummeln sich die fünf bis zehn Kilogramm schweren  und nachtaktiven Waschbären auch in verlassenen Gebäuden, von denen es viele in Berlin gibt. Da kann es schon mal passieren, dass einem nachts im Licht der Taschenlampe zwei leuchtende Augen entgegenschweben – die sich dann als zugehörig zu einem neugierigen Waschbär herausstellen.  

Die Tiere werden 70 bis 85 Zentimeter lang, wovon 20 bis 25 Zentimeter auf den buschigen Schwanz entfallen. Rund 1000 Tiere sollen inzwischen in der Hauptstadt leben.

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