Bei einem Berliner Höckerschwan  wurde Vogelgrippe diagnostiziert. Das Tier wurde eingeschläfert.
Bei einem Berliner Höckerschwan wurde Vogelgrippe diagnostiziert. Das Tier wurde eingeschläfert. Patrick Pleul/dpa

In Berlin ist erstmals in diesem Winter ein Fall der hoch ansteckenden Geflügelpest („Vogelgrippe“) bei einem Wildvogel nachgewiesen worden, berichtet die Senatsumweltverwaltung. Es handelte sich um einen Höckerschwan, der in Friedrichshain-Kreuzberg gefunden und in der Kleintierklinik der Freien Universität eingeschläfert werden musste.

Am Dienstag gab es den Nachweis auf den Virus-Subtyps H5N1 vom nationalen Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut. H5N1 war in den vergangenen Wochen mehrfach bei Wildvögeln und gehaltenen Vögeln in Deutschland und Europa festgestellt worden.

Der Senat rät dringend: Wer tote Wasser-, Raben- oder Greifvögel findet, sollte den Fund der zuständigen Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Bezirks melden, damit eine Untersuchung veranlasst werden kann.

Kranke oder tote Tiere nicht anfassen, keine Federn sammeln - dafür die Veterinäraufsicht des Bezirks informieren

Kranke oder verendete Tiere sollten auf keinen Fall angefasst, auch Federn sollten nicht gesammelt werden. Im Unterschied zu Wasser-, Raben- oder Greifvögeln gelten kleinere Singvögel und Tauben als nicht besonders anfällig für den Geflügelpest-Erreger.

Geflügelhalter werden gebeten, ihre Tiere jetzt besonders vor dem Kontakt mit Wildvögeln zu schützen. Futter, Einstreu und Tränke sollten für Wildvögel unzugänglich sein. Alle Geflügelhaltungen, die noch nicht bei der bezirklichen Veterinäraufsicht registriert sind, müssen umgehend nachgemeldet werden. Hier findet man die Adressen.

Zoo Berlin war wegen Vogelgrippe über einen Monat lang geschlossen

In Berlin war die Geflügelpest bereits im November 2022 bei einem im Zoo gehaltenen Vogel aufgetreten, einem Hammerkopf. Der Garten war daraufhin bis Heiligabend für Besucher gesperrt.

Ein Hammerkopf wie dieser war im Zoo Berlin an Geflügelpest gestorben. Es gab die große Angst, dass alle Zoo-Vögel getötet werden mussten.
Ein Hammerkopf wie dieser war im Zoo Berlin an Geflügelpest gestorben. Es gab die große Angst, dass alle Zoo-Vögel getötet werden mussten. Cindy Miller Hopkins/Imago

Bei Wildvögeln war die Krankheit im Winter 2021/2022 in Berlin festgestellt worden, es waren 26 Fälle. Von Februar bis Mitte März 2022 durften Berlins Geflügelhalter ihre Tiere nicht aus dem Stall lassen.

Der derzeit vornehmlich auftretende Subtyp H5N1 ist in der Vergangenheit in Einzelfällen auch auf den Menschen übertragen worden und hat teils zu Erkrankungen geführt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bisher jedoch nicht nachgewiesen.