Eine fünfstellige Anzahl von Teilnehmern. 
Eine fünfstellige Anzahl von Teilnehmern.  imago/Michael Taeger

War es eine gezielte Provokation oder ein Ausdruck der Intoleranz von Teilnehmern des Klimastreiks am Freitag in Berlin? Das Netz streitet über einen Übergriff, der auf einem Video zu sehen ist. Dieses wurde während der Demonstration von Anhängern der „Fridays for Future“-Bewegung gedreht und auf Twitter gestellt.

Zu sehen ist, wie eine Atom-Aktivistin attackiert wird. Auf der ansonsten friedlichen Veranstaltung geht ein Mann auf die Aktivistin zu und versucht mit Gewalt, ihr ein Schild mit der Parole „Kernkraft gegen Klimawandel“ zu entreißen. Die Demonstrantin aus Bayern gehört zu einem Verein, der Atomenergie als geeignetes Mittel im Kampf gegen den Klimawandel ansieht.

Rechtsradikale NPD sorgt sich angeblich um Meinungs-Toleranz

Es handelt sich um eine Minderheitenmeinung nicht nur innerhalb der Klimabewegung. Bis in die Union hinein besteht in Deutschland der Konsens, dass Atomkraft keine Zukunft hat. Andere Länder wie Frankreich und Großbritannien setzen allerdings weiterhin auf die Kernkraft.

Der Angriff hatte für die Demonstrantin keine Folgen: Sie blieb unverletzt. Auf Twitter wurde der Vorfall allerdings von Gegnern der Klimabewegung verwendet, um Fridays for Future „Fanatismus und Intoleranz“ vorzuwerfen. Ein User fühlt sich angeblich an die rechtsradikale Pegida erinnert. Ausgerechnet die rechtsradikale NPD findet es „interessant, wie unfriedlich Aktivisten von Fridays for Future sind, wenn jemand eine andere Meinung hat“.