Bedachte Worte
Affront von Kai Wegner gegen Merz als Kanzler: „Wird mitreden ...“
Berlins Regierender Kai Wegner hat im Interview nicht nur in der Frage zum Kanzlerkandidaten der Union gegen CDU-Chef Friedrich Merz ausgeteilt.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat in einem Interview ordentlich gegen den CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz ausgeteilt. Auf die Frage, ob Merz der geeignete Kanzlerkandidat der Union sei, antwortete Wegner nur: „Natürlich wird Friedrich Merz an ganz entscheidender Stelle die Gespräche mitführen.“
Das kann als klare Aussage gegen Merz gewertet werden. Wegner scheint Merz damit offen die Eignung abzusprechen. Die CDU will die Frage um die Kanzlerkandidatur in rund einem Jahr vor der kommenden Bundestagswahl entscheiden.
Landeschefs sollen in K-Frage mitreden
Doch Kai Wegner hat sich mit seinen Aussagen in dem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland auch nicht auf die Seite des CSU-Chefs und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder gestellt. Die K-Frage werde man nächstes Jahr beantworten.
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Wegner forderte, dass es in der Frage eine gemeinsame Entscheidung geben soll, zu der „auf jeden Fall auch die CDU-Landesvorsitzenden und die Unionsministerpräsidenten“ zusammenkommen würden. Eine Blamage wie mit der Wahl von Armin Laschet will man damit unbedingt verhindern.
Wegner mahnt konservativen Merz: „CDU gewinnt Wahlen in der Mitte“
Es ist zudem nicht die einzige Breitseite, die der Berliner Regierungschef gegen den CDU-Chef abließ. Nach der erheblichen Kritik an Merz und dessen Aussagen über eine Zusammenarbeit mit der AfD in den Kommunen, die Wegner erneut heftig ablehnte, kritisierte Wegner nun auch deutlich den konservativen Kurs von Merz.
„Die CDU gewinnt Wahlen immer in der Mitte“, erinnerte Berlins Regierender und richtete das Wort auch an den neuen CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann. Der gehört wie Merz zum konservativen Flügel der Union. Einige seiner Äußerungen ließen vor allem bei den liberaleren CDU-Leuten aufhorchen. Auch der Berliner CDU-Landesverband gilt als gemäßigt.
Merz tritt in viele Fettnäpfchen
Die Kritik an Merz wurde zuletzt immer lauter, nachdem der CDU-Bundesvorsitzende in einem ZDF-Interview erklärt hatte, dass man mit der in Teilen rechtsradikalen AfD in Kommunen zusammenarbeiten könne. Das löste einen Sturm der Entrüstung in und außerhalb der CDU aus. Merz ruderte daraufhin zurück.
Kai Wegner war einer der ersten CDU-Regierungschefs aus den Ländern, die sich deutlich gegen eine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD auf allen Ebenen aussprachen. Die Aussagen wiederholte er nun und sagte: „Die Brandmauer zur AfD bröckelt nicht. Punkt.“