DDR-Geschichte
Abriss schon nächste Woche! Kai Wegner kämpft erbittert um Generalshotel
Das Generalshotel am Flughafen BER soll nächste Woche plattgemacht werden. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner fordert jetzt in letzter Minute den Abriss-Stopp.

Es ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch noch ein wichtiges Stück Geschichte: Das Generalshotel auf dem Flughafenhafengelände des BER soll abgerissen werden. Dabei gibt es etliche Stimmen, die das denkmalgeschützte Gebäude unbedingt erhalten wollen! Darunter auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner.
Kai Wegner kämpft um das Generalshotel
Nach Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) setzt sich jetzt auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) für den Erhalt des denkmalgeschützten Generalshotels auf dem Flughafenhafengelände des BER ein: „Es wäre auch ein wichtiges Signal an die Menschen in Ostdeutschland, dass wir mit ihrer Geschichte sorgsam umgehen“, betonte Wegner gegenüber der Berliner Zeitung.
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Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat die zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) dem Landkreis Dahme-Spreewald den Beginn des Abrisses für kommenden Donnerstag angezeigt. Mangels Zuständigkeit seien dem Berliner Senat in diesem Fall „leider die Hände gebunden“, klagte Wegner.

Der Berliner Regierungschef gibt noch nicht auf: „Ich appelliere aber an alle Beteiligten, allen voran die Bundesregierung, noch mal in sich zu gehen und zu prüfen, wie das Generalshotel doch erhalten werden kann.“ Für den Erhalt setze sich auch ein breites Bündnis von Politikern, Architekten und Denkmalschützern ein.
Auch Berlins Architekten weinen um das Generalshotel
Die Präsidentin der Berliner Architektenkammer, Theresa Keilhacker, bekräftigte ihren Appell: „Es gibt so viele gute Gründe, die Abrissbagger jetzt noch davon abzuhalten, am 14.9. Tatsachen zu schaffen – und ein intaktes, denkmalgeschütztes, wertvolles Gebäude, das zur Historie der Hauptstadtregion gehört, unwiederbringlich zu zerstören“, erklärte sie in einer Pressemitteilung. „Ich appelliere daher an die Bundesregierung: Halten Sie inne!“
Doch so viele Stimmen sich jetzt auch äußern mögen, lässt sich das Generalshotel wirklich noch retten? Bima-Sprecher Thorsten Grützner beteuerte auf Anfrage, dass es bei dem Abriss des historischen Gebäudes bleiben werde. „Es gibt keine Planänderung, das Gelände wird als Stellfläche für die Flugbereitschaft der Bundesregierung gebraucht“, erklärt er. Anderenfalls könne die Flugbereitschaft nicht komplett vom Flughafen Köln/Bonn zum BER umziehen. „Dann bliebe es bei den vielen Leerflügen der Maschinen zwischen Bonn und Schönefeld.“

Was macht das Generalshotel so besonders?
Warum man so erbittert um das Generalshotel kämpft? Hier ein kurzer Blick in die Geschichte: Die Prunkvilla wurde in den späten Vierzigern – als in Berlin Trümmer geräumt werden – für die sowjetische Militärverwaltung auf das Schönefelder Flughafengelände gebaut. Hier sollten Generäle und ihre Entourage gebührend empfangen werden. Später ging das Haus in den Besitz der DDR über: Staatsgäste wurden hier begrüßt und verabschiedet.
Ein richtiges Hotel war das Generalshotel tatsächlich nie. Zwischen den Rollfeldern hat es die Zeiten überdauert. Zuletzt hatte die Bundespolizei hier Büros. Und nun soll dieses Zeugnis der Nachkriegsgeschichte verschwinden …