Ein BSR-Mitarbeiter holt die vollen Tonnen ab. Doch am Donnerstag und Freitag werden so manche Berliner vergeblich auf den Müllmann warten. 
Ein BSR-Mitarbeiter holt die vollen Tonnen ab. Doch am Donnerstag und Freitag werden so manche Berliner vergeblich auf den Müllmann warten.  Imago/Snapshot

Erst die Postangestellten, dann die Lehrer – nun legen auch Berlins Müllmänner und -frauen die Arbeit nieder. Denn bei der BSR gibt es am Donnerstag und am Freitag einen Warnstreik. Die Gewerkschaft Verdi hat dazu aufgerufen.

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Da wird so manche Tonne in der Stadt voll bleiben. Denn die Berliner Stadtreinigung geht davon aus, dass am 9. und 10. Februar die Müllabfuhr ganztägig bestreikt wird. Auch der Sperrmüll-Abholservice, die Recyclinghöfe, die Mechanischen Behandlungsanlagen Gradestraße, das Müllheizkraftwerk Ruhleben sowie die Straßenreinigung könnten von dem Arbeitskampf betroffen sein.

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Das hat natürlich für die Berliner erhebliche Konsequenzen. So einige werden auf ihrem Abfall sitzen bleiben müssen, wenn die Müllabfuhr nicht kommt. Da wird so manche Abfall-,  Bio- oder Wertstofftonne wohl überlaufen. „Denn eine Entsorgung erfolgt dann erst wieder beim nächsten regulären Abfuhrtermin“, teilt die BSR mit. Das wäre dann in einer Woche beziehungsweise in 14 Tagen, je nachdem, was vereinbart wurde.

Und was machen die Berliner, die am Donnerstag und Freitag einen Sperrmüll-Abholtermin haben, der dann wegen des Streikes platzt? Die Stadtreinigung teilt mit: „Die BSR hat sich bereits mit den betroffenen Kunden in Verbindung gesetzt, um Ersatztermine zu vereinbaren.“

Volle Tonnen drohen überzulaufen, denn die Müllabfuhr entsorgt nicht gleich nach dem Streik, sondern erst zum nächsten Termin. 
Volle Tonnen drohen überzulaufen, denn die Müllabfuhr entsorgt nicht gleich nach dem Streik, sondern erst zum nächsten Termin.  Imago/Jürgen Ritter

Warnstreik bei der BSR: Auch die Recyclinghöfe könnten betroffen sein

Laut BSR werden am Donnerstag und Freitag  vermutlich alle 14 Recyclinghöfe wegen des Streikes nicht öffnen. „Eine Annahme von Abfällen ist dann nicht möglich. Bitte Anlieferungen auf andere Tage verschieben – nach Möglichkeit jedoch nicht auf den stark frequentierten Sonnabend direkt nach dem Warnstreik, sondern am besten auf die nächste Woche“, rät die BSR.

Und die Berliner Stadtreinigung warnt: „Das Abstellen von Sperrmüll, Elektroschrott und anderen Abfällen im öffentlichen Straßenland – z.B. vor den Toren geschlossener Recyclinghöfe – ist verboten. Ein solches Verhalten stellt eine illegale Müllablagerung dar und wird von den Ordnungsämtern mit hohen Bußgeldern geahndet.“

Der Warnstreik bei der BSR: Er betrifft den Arbeitskampf im öffentlichen Dienst, den Verdi vor allem für den Donnerstag angekündigt hatte. Neben der Stadtreinigung könnten auch landeseigene Kliniken oder die Wasserbetriebe bestreikt werden.

Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro mehr pro Monat für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Die Arbeitgeberseite habe darauf nicht reagiert, daher müsse nun gestreikt werden, heißt es. Die nächste Tarifrunde findet Ende Februar statt.

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Um die Ziele durchzusetzen, plant Verdi am Donnerstag eine Kundgebung in der Nähe des  Abgeordnetenhauses. Danach soll eine Demonstration durch Kreuzberg starten. Etwa 3.000 Teilnehmer werden erwartet.