Ticket-Entwerter der BVG auf einem Bahnsteig. Immer mehr Kunden nutzen ein BVG-Abo.
Ticket-Entwerter der BVG auf einem Bahnsteig. Immer mehr Kunden nutzen ein BVG-Abo. Sabine Gudath

Die Abos der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind ein echter Verkaufsschlager! Die BVG hat 2022 Zehntausende neue Abonnenten dazugewonnen – vor allem durch das vergünstigte 29-Euro-Ticket.

174.000 neue Kunden entschieden sich für eine Umweltkarte oder ein Firmenticket. Das sind fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. So steht es im Geschäftsbericht für 2022, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Insgesamt stieg die Zahl aller Abo-Kunden auf mehr als 1,06 Millionen, teilte der landeseigene Betrieb mit.

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„Dieser starke Anstieg ist auf die zeitlich begrenzte 29-Euro-Abo-Aktion im vierten Quartal zurückzuführen“, erklärte die BVG. In der Gesamtzahl sind allerdings auch rund 372.000 kostenlose Abos für Schüler und die Tickets für Landesbeschäftigte eingerechnet. Außerdem noch Dauerkarten für Azubis, Senioren und 10-Uhr-Karten.

Viele BVG-Kunden kündigten ihr Abo während der Pandemie

Während der Corona-Pandemie hatten Tausende Abonnenten ihr BVG-Abo gekündigt. Dieser Trend hatte erst im ersten Halbjahr des vergangen Jahres abgenommen. Ohne die neuen, vergünstigten Angebote hätte es wohl noch lange gedauert, bis die Zahlen wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht hätten.

Die Zahl der Stammkunden ist für die BVG eine wichtige Größe: Denn 2022 haben die Abonnenten mehr als 45 Prozent der Fahrgelderträge ausgemacht. Das waren rund fünf Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, was vor allem auf das vergünstigte Abo-Angebot zurückzuführen sein dürfte.

Das 49-Euro-Ticket, auch „Deutschlandticket“ genannt, wie es die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) herausgibt. 
Das 49-Euro-Ticket, auch „Deutschlandticket“ genannt, wie es die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) herausgibt.  Berliner Verkehrsbetriebe/dpa

Wie wirkt sich das 49-Euro-Ticket auf die Abozahlen der BVG aus?

Unklar blieb zunächst, wie sich das ab 1. Mai gültige 49-Euro-Abo auf die übrigen Abo-Modelle bei der BVG auswirken wird.

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Seit Anfang Mai ermöglicht das neue Monatsticket bundesweite Fahrten in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs für zunächst 49 Euro im Monat. Andere Angebote für die Hauptstadt, wie etwa die Umweltkarte, will die BVG beibehalten. Sie kosten deutlich mehr, lassen sich aber übertragen und ermöglichen es zu bestimmten Zeiten, jemanden ohne Ticket mitzunehmen.

BVG verkaufte bislang rund 500.000 49-Euro-Tickets

„Natürlich sind unter denjenigen, die ins Deutschlandticket gewechselt haben, auch viele bisherige AbonnentInnen der Umweltkarte“, teilte die BVG mit. Die BVG verkaufte bislang rund 500.000 49-Euro-Tickets, darunter seien 70.000 Neukunden. Alle Übrigen seien aus bestehenden Abos gewechselt.

Im Gebiet des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) sind einem Sprecher zufolge bislang rund 600.000 Deutschland-Abos verkauft worden. 90.000 Abonnenten seien dabei neu hinzugekommen.