Arbeitskampf

24 Berliner Kitas am Mittwoch bestreikt

Parallel zu den Tarifauseinandersetzungen im Öffentlichen Dienst streitet die Gewerkschaft Verdi mit dem freien Träger HVD um bessere Bezahlung für fast 2000 Mitarbeiter.

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Obwohl die Gewerkschaft Verdi noch am Dienstag versprochen hatte, dass es in Berlin aktuell keine Streiks in Kitas geben werde, standen am Mittwoch mitunter doch Eltern vor verschlossenen Türen. Insgesamt 24 Kitas in verschiedenen Berliner Stadtteilen blieben geschlossen. Grund dafür war ein ganztägiger Streik jenseits der laufenden Tarifauseinandersetzung im Öffentlichen Dienst. Bestreikt wurden Einrichtungen des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg (HVD), der in Berlin Kitas, Familienzentren, Hospize sowie Sozial- und Kultureinrichtungen betreibt.

Seit drei Jahren drängt die Gewerkschaft darauf, dass der HVD für seine zusammen fast 2000 Beschäftigten den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes übernimmt. Laut Verdi-Verhandlungsführer Ivo Garbe würden in den HVD-Einrichtungen vor allem langjährige Mitarbeiter schlechter bezahlt. Eine Kita-Erzieherin mit 25-jähriger Erfahrung verdiene eigenen Angaben zufolge etwa 500 Euro weniger als im Öffentlichen Dienst. An der Streikkundgebung vor dem Firmensitz des Humanistischen Verbands in Mitte hatten Gewerkschaftsangaben zufolge etwa 300 HVD-Beschäftigte teilgenommen.

Tatsächlich wird im Bereich Gesundheit, Erziehung, Unterricht der weit geringere Teil der Beschäftigten nach einem gültigen Tarifvertrag bezahlt. Laut Analysen des zur Bundesarbeitsagentur gehörenden Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung haben in Ostdeutschland gerade mal 25 Prozent der Betriebe einen Tarifvertrag, bundesweit haben zwei von drei Unternehmen keinen.