Wahlhelfer sichten nach der wiederholten Wahl Stimmzettel von Briefwählern.
Wahlhelfer sichten nach der wiederholten Wahl Stimmzettel von Briefwählern. dpa/Zinken

Hört es denn nie auf? Ganz Deutschland lacht sich schlapp über die erneute Panne bei der Berliner Wiederholungswahl in Lichtenberg. Dabei war die neue Wahl doch durch eine ganze Kette von Pannen nötig geworden. Doch auch nach der Auszählung der 466 in der Poststelle des Lichtenberger Bezirksamtes vergessenen Stimmen ist der Albtraum immer noch nicht vorbei: Eine neue Panne wird jetzt aus Kreuzberg gemeldet: Es sollen insgesamt rund 150 Stimmen zwischen Linke und Grünen vertauscht worden sein.

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Erhebliche Differenzen zwischen Wahlen zu BVV und Abgeordnetenhaus

Auffällige Diskrepanzen zwischen dem Stimmergebnis für die Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und dem Abgeordnetenhaus haben Kreuzbergs Bezirkswahlleiter Rolfdieter Bohm veranlasst, der Sache auf den Grund zu gehen: Laut Berliner Morgenpost besteht der Verdacht, Stimmen zwischen Grünen und Linke könnten vertauscht worden sein. Aufgetreten seien die Auffälligkeiten im Kreuzberger Wahlbezirk 302.

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Die Diskrepanzen, von denen die Rede ist, sind erheblich: Demnach sollen die Grünen 48,5 Prozent der Erststimmen und 42,7 Prozent der Zweitstimmen erhalten haben – bei den BVV-Wahlen seien es dagegen nur 12,7 Prozent.

Umgekehrt hatte Die Linke in dem traditionell grünen Bezirk gerade einmal 12,5 Prozent der Erststimmen erhalten, 15,1 Prozent der Zweitstimmen, dann aber 39,1 Prozent bei den BVV-Wahlen.

Stimmen-Vertauschung bei Berlin-Wahl mit Folgen für die BVV

Viele Berlinerinnen und Berliner hatten bei diesen Wahlen strategisch gewählt, also ihre Stimmen unterschiedlichen Parteien gegeben, die dadurch bessere Chancen bekommen sollten, sich durchzusetzen. Doch derart eklatante Auffälligkeiten deuten auf einen Fehler hin. Bezirkswahlleiter Bohm vermutet deshalb nach Abgleich mit dem Ergebnis früherer Wahlen: Die Stimmen für Die Linke und Grünen waren verwechselt worden.

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Mögliche Folge: Die Grünen könnten in der BVV einen Sitz hinzugewinnen, Die Linke einen Sitz verlieren. Derzeit haben die Grünen 21, Die Linke 12 Sitze in der BVV.